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Der Atomphysiker, der zum Spion wurde
Von den Nazis gejagt, wurde der Rüsselsheimer Brite und Sowjetspion. Er erlebte den ersten Atombombentest und endete als SED-Größe. Klaus Fuchs wäre heute 100 Jahre alt.
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Im Jahr 2010 wäre Klaus Fuchs beinahe zum “Leuchtenden Vorbild” geworden. Diesen Namen trägt eine Lichtinstallation mit Porträts verdienter Persönlichkeiten im Rathaus von Rüsselsheim. 30 Jahre lang läuft das Kunstprojekt – alle drei Jahre können Bürger weitere Kandidaten vorschlagen. Adam und Sophie Opel leuchten dort schon im Plenarsaal auf, daneben ein Widerstandskämpfer gegen die Nazis, eine Krankenschwester. Der in Rüsselsheim geborene Physiker Fuchs sollte hinzukommen – doch der Ältestenrat wollte den Atomspion nicht in die Ahnenreihe aufnehmen und lehnte den Vorschlag der Jury ab.
In der Begründung für die Idee, Fuchs in die Vorbilder-Galerie aufzunehmen, heißt es, der Wissenschaftler sei konsequent seinem Gewissen gefolgt. Warum wird ein Physiker zum Spion? Im Fall von Klaus Fuchs liegt die Antwort im politischen Engagement seiner Jugend und seinen Erfahrungen mit den Nazis. Der am 29. Dezember 1911 geborene Klaus Emil Julius Fuchs wächst in einer lutherisch-sozialdemokratischen Familie auf und engagiert sich schon als Gymnasiast für Demokratie und Gerechtigkeit, wie er sie versteht. Er wird Mitglied im linksdemokratischen Kampfbund Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold und liefert sich Scharmützel mit den Rechten. Als Student wechselt er in die Kommunistische Partei, kurz bevor die NSDAP am 30. Januar 1933 an die Macht kommt.
https://de.wikipedia.org/wiki/Klaus_Fuchs
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