Revolutionärer Kampf (RK)

Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Revolution%C3%A4rer_Kampf

Den Namen Revolutionärer Kampf (RK) gab sich eine aus der antiautoritären Studentenbewegung von 1968 hervorgegangene informelle politische Organisation in Frankfurt am Main, die sich zuvor „Betriebsprojektgruppe“, (BPG Frankfurt), genannt hatte. Es handelte sich um einen Zirkel sozialistischer Studenten, die eine „Proletarische Revolution“ in Westeuropa für notwendig hielten und darauf hinarbeiten wollten. Nach dem Vorbild einiger operaistischer Gruppen aus Italien (zum Beispiel Potere operaio oder Lotta Continua) sollten in einem ersten Schritt politisch aktive Betriebsgruppen aus Studenten und Arbeitern in Fabriken gebildet werden. Damit grenzte sie sich von anderen Richtungen und Organisationen in der Nachfolge der Studentenbewegung ab, wie der KPD/AO, die in ihren Augen ohne jeden Kontakt zum Proletariat am Schreibtisch Lenin-Exegese und Marx-Philologie betrieben. Sie bildeten eine Betriebsgruppe bei den Opel-Werken in Rüsselsheim, die aber dort keinen nennenswerten Erfolg hatte, und sich nach einigen Jahren weitgehend auflöste. Der RK erweiterte seine politische Tätigkeit außerhalb der Fabriken, eine Frauengruppe bildete sich zu feministischen Themen, um die Betriebsarbeit bei Opel kümmerte sich ein „Opel-Kollektiv“. Ab 1973 arbeitete der RK maßgeblich an der Frankfurter Sponti-Zeitung Wir Wollen Alles (WWA) mit, dessen erstes großes Thema der Frankfurter Häuserkampf war.

Bekannte Mitglieder des Revolutionären Kampfes waren der spätere Kabarettist Matthias Beltz, der mehrere Jahre bei Opel blieb und es bis zum Vertrauensmann brachte, der Gründer des Frankfurter Varieté-Theaters Tigerpalast Johnny Klinke, der Psychoanalytiker und Sexualwissenschaftler Reimut Reiche sowie die Politiker Tom Koenigs, Daniel Cohn-Bendit und Joschka Fischer, und der Publizist Thomas Schmid.

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