Marlon Roudette: “New Age”

Videobeweis: Waschbär auf frischer Tat ertappt

Quelle : Rüsselsheimer Echo

Natur – Lino Casu aus der Heinrichstraße in Rüsselsheim hat mit der Kamera einen Waschbären auf frischer Tat ertappt
Auge in Auge mit der Videokamera: der Waschbär auf der Terrasse der Familie Casu.


Auge in Auge mit der Videokamera: der Waschbär auf der Terrasse der Familie Casu. Foto: Lino Casu

In der Nacht zum Sonntag ist Lino Casu aus Rüsselsheim einem nächtlichen Katzenfutterdieb mit der Videokamera auf die Schliche gekommen. Der heimliche Futterer war ein Waschbär.
RÜSSELSHEIM.

In der Nacht zum Sonntag war Lino Casu Jäger mit seiner Videokamera. Filmisches Jagdgebiet war die Terrasse seines Elternhauses in der Heinrichstraße. Vor drei Nächten hatte dort ein heimlicher Besucher und offensichtlicher Liebhaber von Katzenfutter Rätselraten ausgelöst. Nicht nur das von der eigenen Katze wegen einer Erkrankung verschmähte Futter wurde in der besagten Nacht weggefressen, es sah auch noch wüst aus auf der Terrasse, Nussschalen lagen herum, Teller waren zerbrochen, Weintrauben verschwunden.

In der Nacht auf Samstag entdeckte Casus Mutter Anne schließlich den Übeltäter und griff zur Kamera, ihr gelangen aber nur zwei lichtschwache und verwackelte Fotos. Sie erkannte freilich, um wen es sich handelte: einen Waschbären.

Mit Sinn für Abenteuer im Alltag und für das nachbarschaftliche Miteinander luden die Casus, neben Anne und Lino noch Vater Guido, für den Abend darauf die Nachbarn und deren Kinder ein, um insbesondere den Kindern einen Naturkitzel der besonderen Art zu bescheren. Gegen 21 Uhr tauchte der Waschbär tatsächlich kurz auf, war aber schnell wieder weg, wohl, weil er die Beobachter witterte. Das schnelle Verschwinden wiederum weckte in Lino Casu den Jagdinstinkt, „ich musste ihn filmen“, sagt der 34 Jahre alte Computerspezialist und Web-Designer.

Noch in der gleichen Nacht legte er sich im dunklen Wohnzimmer hinter der Glastür zur schwach beleuchteten Terrasse auf die Lauer, die Kamera auf das verlockende Schälchen mit der Katzenspeise, ein „Mix aus Aldi-Futter und einer Edel-Marke“, gerichtet. Die kranke Katze der Familie neben sich. Und tatsächlich, gegen 1.30 Uhr tauchte der Waschbär erneut auf, machte sich über das Schälchen her und ließ sich auch nicht durch die Katze stören, die hinter der Terrassentür alarmiert aufbuckelte. „Der hat uns sogar durch Glas angeschaut, aber gemütlich fertig gefressen und sich dann getrollt“, sagt Casu.

Trotz der aus tierfilmerischer Sicht erfolgreichen nächtlichen Begegnung mit dem putzigen Tier wird Familie Casu künftig kein Katzenfutter mehr über Nacht auf ihre Terrasse stellen (ursprünglich als Resteessen-Angebot für die Nachbarskatze gedacht) und sich jetzt auch überlegen, die Fallrohre der Regenrinnen mit Stacheldraht zu sichern, um kletternde Waschbären vom Dachboden fernzuhalten. Denn, so Casu, diese Tiere sind äußerst „penetrant“ beim Erobern von Lebensräumen.

Die ursprünglich in den USA beheimateten Waschbären wurden Anfang der dreißiger Jahre am Edersee aus jagdlichen Gründen ausgesetzt und haben sich inzwischen bis nach Südhessen und darüber hinaus verbreitet.

http://www.youtube.com/watch?v=e4s90VmrWVg

Aufschwung

Emeli Sandé – Heaven (Nu:Tone Remix)

Ernst Busch – der Schauspieler

Translate »