Korrespondiert das für dich mit dem Stigma, das die Diagnose Schizophrenie in der Öffentlichkeit hat?
„Erstaunlich ist doch, wie viele Menschen selbst Betroffene in ihrem Umfeld haben und nicht darüber sprechen. Das ist sehr traurig und hilft niemandem – weder den Betroffenen noch den Angehörigen, noch denen, die sich dafür interessieren. Es kann sogar dazu führen, dass sich die Krankheit verschlimmert, weil sie nicht oder falsch behandelt wird. Ich bin offen mit dem Thema umgegangen und meine Freunde und Bekannten hat es interessiert. Leider herrscht sehr viel Halbwissen und Unwissenheit über diese Krankheit. Es wird hier ehrenamtlich einiges getan, aber dennoch findet sich in Deutschland mehr Unterstützung für Katzenbabys und Fußball.“
Habt ihr bereits ein Netzwerk aus Menschen, die ebenfalls die Diagnose haben?
„Ich habe zu Beginn des Projekts Elyn Saks, eine Professorin, die ebenfalls Schizophrenie hat, angeschrieben und bin seither mit ihr im Dialog über das Projekt. Sie ist eine große Inspiration und ihr TED-Talk unglaublich beeindruckend. Mit Siri Hustvedt und Andrew Solomon hatte ich auch kurzen Kontakt und bin überrascht, wie positiv die Reaktionen und Wünsche sind.“